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Echt Schaf – Merinowolle und was man drüber wissen sollte ;-)

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Tipp für Sportler/innen die nach einer Alternative zu Funktionstextilien aus Synthetik suchen: Die nachwachsende Naturfaser Merino punktet mit vielen positiven Eigenschaften. Wie sie hergestellt wird und was die konkreten Vorteile sind, erfahren Sie jetzt. Hinweise zur Herkunft und richtigen Pflege inklusive!

Was ist Merino?

Bei Merinowolle handelt es sich um ein Naturprodukt, das aus der Wolle einer speziellen Feinwoll-Schafrasse gewonnen wird, genannt Merinoschaf oder auch einfach Merino.

Wo kommt Merinowolle her?

Ursprünglich stammen Merinoschafe aus dem nordafrikanischen Atlas-Gebirge und gehören heute zu den weltweit ältesten und widerstandsfähigsten Schafrassen. Die Tiere leben seit Jahrhunderten in Gebieten mit oft widrigen Wetterbedingungen und extremen Temperaturschwankungen von minus 20 bis plus 35 Grad.

Wie wird Merinowolle gewonnen?

Nun auch ein Blick auf die Methode wie das Naturprodukt gewonnen wird. Zweimal jährlich werden die Merinoschafe bis auf die Haut geschoren, um die Wolle zu erhalten, die im Anschluss weiterverarbeitet wird. Pro Tier ergeben sich zwischen zwei und vier Kilogramm gewaschener Wolle im Jahr. Sogenannte Spitzentiere liefern sogar bis zu zehn Kilogramm Merinowolle jährlich.

Young sheep in the mountains
Junges Merino Schaf

Übrigens: Der Begriff Schurwolle wurde von diesem in reiner Handarbeit durchgeführten Schurprozess abgeleitet. Die Gegenüberstellung Merinowolle vs. Schurwolle, bzw. die Frage, was besser oder wärmer sei, ist demnach nicht sinnvoll: Schurwolle deutet auf die Art der Wollgewinnung hin, während Merinowolle die Wollart einer bestimmten Schafrasse beschreibt.

Close up of orange and blue yarn ball to do knit work hobby. Natural wool merino or alpaca
Merino Wolle

Die Vorteile von Merinowolle

  • kratzt nicht.
  • wärmt bei Kälte und in feuchtem Zustand, aber kühlt bei Wärme.
  • bleibt auch nach mehrmaligem Tragen geruchsneutral.
  • ist wasser- und schmutzabweisend.
  • verfügt über einen natürlichen UV-Schutz.
  • ist besonders leicht, bei hoher Wärmeleistung.
  • lädt sich nicht elektrostatisch auf und knittert nicht.
  • ist schwer entflammbar.

Wir sind der Meinung: Einige dieser Vorteile verdienen es, hervorgehoben und näher erläutert zu werden …

Temperaturmanagement mit Klimakomfort

Merinowolle gehört zu den am besten wärmenden Fasern überhaupt. Gleichzeitig ist sie ausgesprochen atmungsaktiv und nimmt bis zu 35 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf. Dabei leiten die Wollfasern die Nässe in ihren Kern und bleiben an der Außenseite trocken. Auf diese Art sorgen sie stets für ein angenehmes Hautklima.

Gut zu wissen: Da sich die Proteine in den Wollfasern erwärmen, wenn sie feucht werden, profitieren Sportler*innen bei Merino-Funktionswäsche sogar in nassem Zustand von den wärmenden Eigenschaften des Materials.

Geruchsneutral und selbstreinigend

Vielleicht haben auch Sie sich schon einmal gefragt: Warum stinkt Merinowolle nicht? Die Oberfläche der Naturfaser besteht aus kleinen Kreatin-Schuppen, die wie Dachziegel übereinanderliegen. An diesen können geruchsbildende Bakterien weniger leicht haften als an glatten Synthetikfasern. Diese antibakterielle Besonderheit sorgt dafür, dass auch bei intensiver sportlicher Aktivität keine störenden Gerüche entstehen.

Ein weiteres großes Plus: Die Eiweißmoleküle des Kreatins bauen die Bakterien mit der Zeit ab. Durch diesen Selbstreinigungseffekt reicht es völlig aus, die Kleidungsstücke nach Gebrauch zum Lüften aufzuhängen. Am nächsten Tag sind sie ohne Wäsche wieder einsatzbereit und geruchsneutral.

Angenehm weich und pflegeleicht

In Sachen Tragekomfort hat Merinowolle ebenfalls die Nase vorne. Die Funktionsbekleidung ist ausgesprochen hautfreundlich und weich. Doch warum kratzt Merinowolle nicht? Die Wollfasern sind mit 16,5 bis 19,5 Mikron so dünn, dass sie weit unter der Grenze von 25 Mikron liegen, ab welcher der menschliche Körper Fasern als kratzig empfinden kann. Zum Vergleich: Ein Mikron ist gerade einmal ein tausendstel Millimeter dick.

young couple holding hands and walking on winter sea shore and looking at seagulls
Outside with merino

Wie sollte man Merinowolle waschen?

Zum Reinigen von Merinofasern kann die jeweilige Wollkleidung ganz einfach mit anderen Textilien in der Waschmaschine gewaschen werden – bei 30 bis 40 °C im Normalwaschgang. Eine Spezialbehandlung der Wolle sorgt dafür, dass sie beim Waschen ihre Form behält. Trotzdem ist ein Wollwaschmittel, idealerweise ph-neutral und ohne Protease, empfehlenswert, um die weiche Faser zu schützen. Finger weg von Weichspülern oder dem Trockner!

Wie schnell trocknet Merinowolle? Im Vergleich zu Baumwolle trocknet die Wolle der Merinoschafe deutlich schneller, braucht aber trotzdem – abhängig von der Wolldicke – eine gewisse Zeit, bis sie vollständig trocken ist.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Welcher Waschgang? Normalwaschgang bei 30 bis 40 °C
  • Welches Waschmittel? ph-neutrales Wollwaschmittel ohne Protease
  • Weichspüler? nein
  • Trockner? nein

Tipp: Unter Umständen weichen die Pflegeanleitungen einzelner Produkte von allgemeinen Empfehlungen ab. Lesen Sie daher unbedingt vor jeder Wäsche die entsprechenden Herstellerhinweise!

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